Die Bedeutung der Muttersprache mehrsprachiger Kinder für die Schule

Jim Cummins, Universität Toronto

Die Bedeutung der Muttersprache mehrsprachiger Kinder für die Schule

Den Begriff Globalisierung findet man heutzutage ständig auf den ersten Seiten der Zeitungen. Er erweckt sehr positive oder negative Gefühle, je nachdem, ob es sich um Vertreter der Wirtschaft handelt, die die Öffnung der Weltmärkte für eine Ausweitung des Handels preisen, oder um Personen, die den Begriff mit dem dramatisch wachsenden Ungleichgewicht zwischen reichen und armen Nationen und Menschen verbinden.

Ein Aspekt der Globalisierung, der eine wichtige Bedeutung für Erzieher hat, ist die zunehmende Wanderung von Menschen von einem Land zu einem anderen. Diese Mobilität wird durch viele Faktoren verursacht: der Wunsch nach besseren wirtschaftlichen Bedingungen, der Bedarf an Arbeitskräften in vielen Ländern mit niedrigen Geburtenraten, ein ständiger Zustrom von Flüchtlingen als Folge von Gruppenkonflikten, Unterdrückung einer Gruppe durch eine andere oder ökologische Katastrophen. Die wirtschaftliche Integration innerhalb der Europäischen Union fördert die Wanderung von Arbeitskräften und ihren Familien innerhalb der Mitgliedsstaaten. Die Tatsache, dass Reisen zwischen verschiedenen Ländern heute schnell und zuverlässig erfolgen (meistens jedenfalls), erleichtert natürlich diese Mobilität.

Eine Folge dieser Mobilität ist die sprachliche, kulturelle, „rassische“ und religiöse Vielfalt innerhalb der Schulen. So kommen in der kanadischen Stadt Toronto 58% aller Kindergartenkinder aus Familien, in denen das Standardenglisch nicht die normale Kommunikationssprache ist. Schulen in Europa und Nordamerika kennen diese Vielfalt seit vielen Jahren, aber sie bleibt eine Streitfrage, und es gibt große Unterschiede in der Bildungspolitik und der Praxis zwischen den verschiedenen Ländern und sogar innerhalb der einzelnen Länder. Neofaschistische Gruppen propagieren in zahlreichen Ländern eine offen rassistische Politik gegenüber den Migranten und Gruppen mit anderen Kulturen. Andere politische Parteien und Gruppen verfügen über eine etwas aufgeklärtere Orientierung und suchen nach Wegen, um das „Problem“ der unterschiedlichen Communities und ihre Integration in Schule und Gesellschaft zu lösen. Aber sie definieren die Existenz unterschiedlicher Communities immer noch als „Problem“ und sehen wenige Vorteile für die Mehrheitsgesellschaft. Sie sind beunruhigt darüber, dass die sprachliche, kulturelle, „rassische“ und religiöse Vielfalt die Identität der Mehrheitsgesellschaft bedroht. Deshalb verfolgen sie eine Schulpolitik, die das „Problem“ verschwinden lassen soll.

Während neofaschistische Gruppen die Vertreibung der Migranten oder zumindest ihren Ausschluss aus der Mitte der Gesellschaft verlangen (z.B. in separierte Schulen und Wohnviertel), fordern liberalere Gruppen die Assimilation in die bestehende Gesellschaft. Aber Assimilation ist in vielerlei Hinsicht der Separierung ähnlich, weil beide Orientierungen das „Problem“ verschwinden lassen wollen. Unter beiden Bedingungen werden kulturell unterschiedliche Gruppen nicht länger zu sehen und zu hören sein. Eine Politik mit dem Ziel der Assimilation entmutigt die Schülerinnen und Schüler ihre Muttersprachen beizubehalten. Wenn sie dagegen an ihrer Kultur und Sprache festhalten, gelten sie als weniger geeignet sich mit der Mehrheitskultur zu identifizieren und die jeweilige Landessprache zu lernen.

Schülerinnen und Schüler werden heute nicht mehr physisch bestraft, wenn sie in der Schule ihre Muttersprache sprechen (was früher in vielen Ländern durchaus geschah). Aber es wird ihnen eine klare Botschaft vermittelt: Wenn sie von den Lehrern und der Gesellschaft akzeptiert werden wollen, müssen sie sich von ihrer Herkunftssprache und –kultur abwenden.

Diese Art der „Problemlösung“ für die Vielfalt in der Ausbildung herrscht in den meisten Ländern Europas und Nordamerikas immer noch vor. Unglücklicherweise kann sie verhängnisvolle Folgen für die Kinder und ihre Familien haben. Sie verletzt das Recht der Kinder auf eine angemessene Bildung und unterhöhlt die Kommunikation zwischen den Kindern und ihren Eltern. Jeder einigermaßen glaubwürdige Erzieher wird zustimmen, dass Schule auf den Erfahrungen und Kenntnissen aufbauen sollte, die die Kinder in die Klasse mitbringen, und dass der Unterricht die Fähigkeiten und Talente der Kinder fördern sollte. Wenn wir bewusst oder unbewusst die Sprache der Kinder zerstören und ihre Beziehungen zu den Eltern und Großeltern zerbrechen, widersprechen wir dem eigentlichen Kern von Erziehung.

Die Zerstörung von Sprache und Kultur in den Schulen ist zugleich höchst kontraproduktiv für die Mehrheitsgesellschaften. In den Zeiten der Globalisierung ist eine Gesellschaft, die über mehrsprachige und multikulturelle Fähigkeiten verfügt, besonders befähigt, eine wichtige soziale und wirtschaftliche Rolle auf internationaler Ebene zu spielen. Zu einer Zeit, wo die Kontakte zwischen den Kulturen auf dem höchsten Stand der Geschichte der Menschheit sind, entwickeln sich die Identitäten aller Gesellschaften. Die Identitäten von Gesellschaften und ethnischen Gruppen waren niemals statisch. Es ist eine naive Illusion zu glauben, sie könnten gleichsam zu starren, einfarbigen und einsprachigen Ausstellungsstücken in einem Museum für die Nachwelt werden – in einer Zeit, in der das Tempo globalen Wandels so rasch ist wie heute.

Die Herausforderung für Erzieher und maßgebende Politiker besteht darin, die Entwicklung von nationaler Identität so zu gestalten, dass die Rechte aller Bürger (auch der Schulkinder) respektiert und die kulturellen, sprachlichen und wirtschaftlichen Fähigkeiten einer Nation maximal entwickelt werden. Die Verschwendung von sprachlichen Potenzen einer Nation durch die Entmutigung der Kinder, ihre eigene Muttersprache zu entwickeln, ist unter dem Blickwinkel der nationalen Eigeninteressen schlicht unintelligent. Zudem bedeutet sie eine Verletzung der Rechte der Kinder (vgl. Skutnabb-Kangas 2000, mit einem breiteren Überblick über die internationale Politik und die Praxis in Bezug auf das Menschenrecht auf Sprache).

Wie sieht eine angemessene Erziehung für sprachlich und kulturell heterogene Klassen aus? Zunächst sollte man zur Kenntnis nehmen, was die Forschung über die Rolle von Sprache, insbesondere der Muttersprachen in der schulischen Entwicklung der Kinder sagt.

Was wir über die Entwicklung der Muttersprache wissen

In der Frage der Bedeutung der Muttersprache für die gesamte persönliche und schulische Entwicklung zweisprachiger Kinder ist die Forschungslage ziemlich eindeutig. Eine detailliertere Zusammenfassung der Forschungsergebnisse, die hier kurz dargestellt werden, kann man bei Baker 2000, Cummins 2000 und Skutnabb-Kangas 2000 finden.

 

Die Zweisprachigkeit hat positive Auswirkungen auf die sprachliche und Lernentwicklung der Kinder. Wenn Kinder ihre Fähigkeiten in zwei oder mehr Sprachen während der Grundschulzeit weiterentwickeln, gewinnen sie ein tieferes Verständnis von Sprache und lernen, wie man sie effektiv verwendet. Sie verfügen über mehr Erfahrung darin, ihre Sprache zu verbessern, vor allem wenn sie in beiden die Schriftsprache lernen. Sie können durch den kontrastiven Vergleich erkennen, wie ihre beiden Sprachen Wirklichkeit organisieren. Mehr als 150 Untersuchungen aus den vergangenen 35 Jahren belegen sehr deutlich, was der deutsche Philosoph Goethe einmal sagte: Eine Person, die nur eine Sprache kann, kennt diese Sprache nicht wirklich. Die Forschung legt nahe, dass bilinguale Kinder im Denken flexibler werden, weil sie Informationen in zwei Sprachen verarbeiten.

Das Sprachniveau in der Muttersprache lässt die Entwicklung in der Zweitsprache voraussagen. Kinder, die mit einer soliden Grundlage in ihrer Muttersprache in die Schule kommen, entwickeln höhere sprachliche Kompetenzen in der Schulsprache. Wenn die Eltern und andere Bezugspersonen, z.B. die Großeltern, Zeit mit ihren Kindern verbringen können, ihnen Geschichten erzählen und mit ihnen Probleme besprechen, sodass sie den Wortschatz und die Begriffsbildung in ihrer Muttersprache verbessern, kommen die Kinder gut vorbereitet in die Schule, um die Schulsprache zu lernen und schulischen Erfolg zu haben. Wissen und Fähigkeiten der Kinder können zwischen den Sprachen transferiert werden, von der zu Hause gelernten Muttersprache in die Schulsprache. Wenn man die Entwicklung der Begriffe und Denkfähigkeit der Kinder betrachtet, so sind ihre beiden Sprachen wechselseitig miteinander verknüpft. Der Transfer zwischen den Sprache kann in beide Richtungen gehen: Wenn die Muttersprache der Kinder gefördert wird, etwa in einem zweisprachigen Programm, dann können Begriffe, Sprache und Lesekompetenzen, die die Kinder in der Mehrheitssprache lernen, auf die Muttersprache transferiert werden. Kurz gesagt, beide Sprachen befruchten einander, wenn die Schule den Kindern den Zugang zu beiden Sprachen ermöglicht.

Die Förderung der Muttersprache in der Schule hilft den Kindern nicht nur bei der Verbesserung der Muttersprache, sondern auch der Mehrheitssprache. Dieser Befund überrascht nicht nach den zuvor benannten Forschungsergebnissen, dass (a) die Zweisprachigkeit den Kindern sprachliche Vorteile bringt und b) die Fähigkeiten in beiden Sprachen eng miteinander verbunden sind. Zweisprachige Kinder schneiden in der Schule besser ab, wenn die Schule wirkungsvoll die Muttersprache unterrichtet und in geeigneter Weise die Lesefähigkeit in dieser Sprache entwickelt. Wenn Kinder dagegen angehalten werden, ihre Muttersprache zurückzuweisen und ihre Entwicklung deshalb stagniert, wird ihre persönliche und begriffliche Grundlage für das Lernen untergraben.

Zeit für Muttersprachlichen Unterricht behindert nicht die Entwicklung von Sprache als Werkzeug des Denkens (CALP) in der Mehrheitssprache. Einige Lehrkräfte und Eltern halten zweisprachige Erziehung oder Unterricht in der Muttersprache für problematisch. Sie fürchten, dass die Programme Zeit wegnehmen für das Erlernen der Mehrheitssprache. Ein Beispiel: Wenn in einem bilingualen Programm 50% des Unterrichts in der Muttersprache und 50% in der Herkunftssprache ablaufen, muss dann nicht das Erlernen der Zweitsprache darunter leiden? Eine der sichersten Erkenntnisse aus der internationalen Forschung besagt, dass gut implementierte bilinguale Programme die sprachlichen und fachlichen Kenntnisse in einer Minderheitensprache ohne jeden negativen Effekt auf die Entwicklung der Mehrheitssprache fördern. In Europa werden in dem belgischen Programm Foyer in der Grundschule die mündlichen und schriftlichen Fähigkeiten in drei Sprachen gefördert (Muttersprache, Niederländisch und Französisch), hier zeigen sich sehr deutlich die Vorteile zweisprachiger und dreisprachiger Erziehung.

Wir können mit Hilfe der oben benannten Forschungsergebnisse verstehen, warum dies möglich ist. Wenn Kinder in einer Minderheitensprache lernen (z.B. ihrer Muttersprache), dann lernen sie nicht nur diese Sprache in einem engeren Sinne. Sie lernen zugleich Begriffe und intellektuelle Fähigkeiten, die sie auch für die Mehrheitssprache verwenden können. Schüler, die die Uhrzeit in ihrer Muttersprache sagen können, verstehen das Konzept der Uhr. Sie brauchen dieses Konzept in ihrer zweiten Sprache, z.B. der Mehrheitssprache, nicht neu zu lernen. Sie benötigen nur neue Etikette oder „Oberflächenstrukturen“ für eine intellektuelle Fähigkeit, die sie bereits erlernt haben. Auch auf höherem Sprachniveau gibt es einen Transfer zwischen den Sprachen bei akademischen Fähigkeiten oder der Lesekompetenz: in einem Textausschnitt oder in einer Geschichte unterscheiden können zwischen dem Hauptgedanken und unterstützenden Details, Ursache und Wirkung benennen können, zwischen Tatsache und Meinung unterscheiden und eine Ereignisabfolge in einer Geschichte oder einem historischen Bericht herausarbeiten.

 

Die Muttersprache der Kinder ist verwundbar und kann leicht in den ersten Schuljahren verloren gehen. Viele Leute wundern sich darüber, wie rasch zweisprachige Kinder in den ersten Schuljahren Fähigkeiten in der Alltagskommunikation der Mehrheitssprache aufschnappen (allerdings brauchen sie viel länger, um die Muttersprachler beim Gebrauch der Sprache als Werkzeug des Denkens CALP einzuholen). Erzieher sind sich aber oft viel weniger darüber im klaren, wie rasch Kinder ihre Fähigkeiten in der Muttersprache verlieren können, sogar im häuslichen Bereich. Ausmaß und Geschwindigkeit des Sprachverlustes hängen von der Konzentration einer bestimmten Sprachengruppe in Schule und Nachbarschaft ab. Dort, wo die Muttersprache außerhalb der Schule in der Community oft benutzt wird, ist der Sprachverlust bei den Kindern geringer. Wenn aber die Sprachengruppe nicht innerhalb eines Viertels konzentriert oder gettoisiert ist, können Kinder ihre kommunikativen Fähigkeiten in der Muttersprache innerhalb der ersten 2 bis 3 Schuljahre verlieren. Sie mögen rezeptive Fähigkeiten in der Sprache behalten, aber sie werden die Mehrheitssprache im Gespräch mit Gleichaltrigen und Geschwistern und für ihre Antworten gegenüber den Eltern benutzen. Wenn die Kinder dann heranwachsen, wird der sprachliche Graben zwischen Eltern und Kindern auch zu einer emotionalen Kluft. Die Schülerinnen und Schüler werden von beiden Kulturen entfremdet, zu Hause und in der Schule. Die Folgen sind voraussehbar.

Um den Sprachverlust zu begrenzen, sollten die Eltern klare Regeln für den häuslichen Sprachgebrauch aufstellen und ihren Kindern vielfache Möglichkeiten schaffen die Funktionen zu erweitern, für die sie die Muttersprache benutzen (z.B. lesen und schreiben) und die Gelegenheiten, in denen sie die Muttersprache benutzen können (z.B. Tag der Muttersprache oder Besuch von Spielgruppen, Besuche im Herkunftsland usw.)

Auch die Lehrkräfte können die Kinder dabei unterstützen ihre Muttersprache zu erhalten und auszubauen. Sie sollten ihnen den Wert zusätzlicher Sprachkenntnisse deutlich machen und ihnen vermitteln, dass Bilingualismus eine wichtige sprachliche und intellektuelle Fähigkeit ist. So können sie Unterrichtsprojekte initiieren, die sich a) mit der Sprachwahrnehmung (language awareness) der Kinder beschäftigen (z.B. die Mehrsprachigkeit der Kinder in der Klasse vorzustellen und sie positiv zu beurteilen) und b) Anteil nehmen an den Sprachen, die in der Klasse gesprochen werden (z.B. jeden Tag trägt ein Kind ein wichtiges Wort aus seiner Muttersprache vor, und die gesamte Klasse, auch die Lehrkräfte, lernen das Wort und sprechen darüber.)

Wenn man die Sprache eines Kindes in der Schule nicht beachtet, dann beachtet man das Kind nicht. Wenn den Kindern in der Schule explizit oder implizit die Botschaft vermittelt wird „Lass deine Sprache und Kultur vor dem Schultor!“, lassen die Kinder auch einen wesentlichen Teil dessen, was sie sind, ihre Identität, vor dem Schultor. Wenn sie diese Zurückweisung spüren, werden sie sehr wahrscheinlich weniger aktiv und vertrauensvoll am Unterricht teilnehmen. Es reicht nicht aus, wenn die Lehrkräfte passiv die sprachliche und kulturelle Vielfalt der Kinder in der Schule dulden. Sie müssen aktiv die Initiative ergreifen und die sprachliche Identität der Kinder stärken durch das Aufhängen von Plakaten in den verschiedenen Sprachen der Communities rund um die Schule, durch die Ermutigung der Kinder zusätzlich zur Schulsprache auch in ihrer Herkunftssprache zu schreiben (z.B. können die Kinder ein zweisprachiges Buch schreiben und in der Öffentlichkeit vorstellen) und ganz allgemein durch die Schaffung eines Unterrichtsklimas, in dem die sprachlichen und kulturellen Erfahrungen des gesamten Kindes aktiv unterstützt und wertgeschätzt werden.

Eine dynamische Identität für die Zukunft schaffen

Wenn die Lehrkräfte in der Schule ein Sprachenprogramm erarbeiten und ein Curriculum und einen Unterricht entwickeln, die das sprachliche und kulturelle Kapital der Kinder und der Communities in der gesamten schulischen Kommunikation stärken, dann stellt sich die Schule gegen die negativen Einstellungen und die Ignoranz, die es in der gesamten Gesellschaft gegenüber der multikulturellen Realität gibt. Wenn Schule gegen die herrschende Machtverteilung vorgeht, dann hält sie den zweisprachigen Kindern einen positiven und bestätigenden Spiegel vor, der ihnen zeigt, wer sie sind und wer sie innerhalb ihrer Gesellschaften werden können. Mehrsprachige Kinder müssen einen wesentlichen Beitrag leisten für ihre Gesellschaften und die internationale, globale Gemeinschaft, wenn nur wir Lehrer das verwirklichen, was nach unserer Meinung für alle Kinder gilt:

  • die häuslichen kulturellen und sprachlichen Erfahrungen sind die Grundlage für ihr zukünftiges Lernen, wir müssen eher darauf aufbauen anstatt sie zu untergraben;
  • jedes Kind hat ein Recht darauf, dass seine Talente in der Schule anerkannt und gefördert werden.

Kurz gesagt, das kulturelle, sprachliche und intellektuelle Kapital unserer Gesellschaften wird dramatisch wachsen, wenn wir damit aufhören, die kulturelle und sprachliche Verschiedenheit der Kinder als ein Problem anzusehen, das man lösen muss. Stattdessen sollten wir unsere Augen für die sprachlichen, kulturellen und intellektuellen Fähigkeiten öffnen, die sie von zu Hause in unsere Schulen und Gesellschaften mitbringen.

Jim Cummins arbeitet seit 1996 als Professor am Modern Language Centre, Department of Curriculum, Teaching and Learning an der Universität Toronto. Er gilt weltweit als einer der wichtigsten Mehrsprachigkeitsforscher.

Weitere Informationen kann man auf seiner Website nachlesen: www.iteachilearn.com/cummins/

Übersetzung: T. Jaitner